

Lage in Nicaragua
Im April 2018 kam es zu Protesten, die von der Regierung teils gewalttätig unterdrückt wurden. Seitdem sind ca. 60.000 Nicaraguaner*innen ins Exil nach Costa Rica geflohen.
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Der ehemalige Revolutionsführer Daniel Ortega wurde 2006 zum zweiten Mal zum Präsidenten Nicaraguas gewählt. 2011 sowie 2016 wurde er in seinem Amt bestätigt. Jedoch wurden im Zuge der Wahlen 2016 internationale Zweifel an der rechtmäßigen Durchführung laut. Im Laufe seiner Amtszeit entwickelte Ortega einen autoritären Führungsstil und übernahm die Kontrolle über die Staatsgewalten.
Im April 2018 spitzte sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung über die zunehmende Einschränkung ihrer Rechte zu, als die Regierung unzulänglich auf einen Brand im Naturreservat reagierte und zugleich eine Reform ankündigte, die Rentenkürzungen vorsah. Die Zivilgesellschaft organisierte daraufhin anhaltende Massenproteste, worauf die Regierung mit Gewalt durch Paramilitärs und Polizei reagierte.
Seitdem befindet sich Nicaragua in einer gesellschaftspolitischen Krise. Der Regierung werden unzählige Verletzungen der Menschenrechte vorgeworfen. Menschenrechtler:innen berichten von bis zu 500 getöteten Personen seit dem Beginn der Proteste, viele weitere gelten als vermisst. Zudem entzog die Regierung mehreren zivilgesellschaftlichen Organisationen die Arbeitserlaubnis. Darüber hinaus sind Demonstrationen und öffentliche Versammlungen verboten worden.

TECHO Costa Rica
Im Jahr 2006 wurde TECHO Costa Rica ins Leben gerufen, um sich der Arbeit in den informellen Siedlungen des Landes zu widmen.
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2018 fing TECHO Nicaragua und TECHO Costa Rica an gemeinsam die Proteste und die durch sie ausgelöste humanitäre Notlage in beiden Ländern zu thematisieren. Seit TECHO im März 2019 in Nicaragua aufgelöst wurde fokussiert sich TECHO Costa Rica auf die nicaraguanischen Geflüchteten im Land und organisierte 2018 und 2019 zwei Zensusum die Lebensituation der Geflüchtete zu dokumentieren.

Gemeinsam ein Vulkan
Nachdem die Kooperation mit der Städtepartnerschaft beim Karneval der Kulturen schon 2018 erfolgreich verlief entschieden wir uns 2019 erneut zusammenzuarbeiten.
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Wie die Kampagne lautete der Grupenname „Nicaragua – Gemeinsam sind wir ein Vulkan“. Der Name spielt auf den bekannten Song „Yo soy de un pueblo sencillo“ von Luis Enrique Mejía Godoy an. Die Lieder der Brüder Mejía Godoy sind im Rahmen der Protestbewegungen wiederholt aufgekommen. Diese und auch aktuell entstandene nicaraguanische Protestmusik haben wir auf dem Karneval aufgegriffen um auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen.
Wir zeigen Solidarität mit den Protestierenden in Nicaragua, die nach wie vor an der Ausübung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung gehindert werden.
Außerdem bezogen wir uns in unserer Performance auf nicaraguanischer Folklore wie dem Palo de Mayo und den traditionellen Tanz „El Viejo y la Vieja“ performen. Ein Video gibt es hier.

Agua y TECHO
Im Jahr 2018 kooperierten wir mit der Städtepartnerschaft Kreuzberg – San Rafael del Sur e.V. Gemeinsam nahmen wir unter dem Motto „Agua y Techo“ am Karneval der Kulturen in Berlin teil. Schließlich gewannen wir sogar mit unserer Choreographie den Preis für Nachhaltigkeit.